Nach fünfwöchiger Deutschlandreise bin ich nun bereits wieder einen Monat zurück in Ghana. Und damit auch zurück im Pojekt Children’s Village. Ende September ging es für mich bereits zum zweiten Mal seit meiner Rückkehr nach Old Adwampong. Die Mauer ist zur Hälfte fertiggtestellt, die Küche hat ihren Betonboden erhalten und die Farmsaison geht in die nächste Runde. Zwischen Gestrüpp säen wir wieder Mais und setzen Baumsetzlinge, die in Zukunft den Kindern und Mitarbeitern Schatten spenden und das Auge erfreuen sollen.
Und auf der Möbelseite tut sich auch bereits einiges. Ikea wäre bestimmt neidisch auf unser handgefertigtes Hochbett mit integriertem dreiteiligem Kleiderschrank.
Unsere Fischteiche schlagen sich derzeit mit einem sehr froschigen Problem herum. Ja, es sind die Frösche…nicht kleine, sondern teilweise Riesenfrösche, die sich unsere fünf Teiche als neuen Lebensraum ausgesucht haben. Einerseist ist es doch etwas Schönes, einen neuen Lebensraum für Tiere zu schaffen… aber die negative Seite daran ist, dass ich diese Frösche vermehren wie verrückt und dass die Minifrösche fressen wollen und die jugendlichen Frösche noch mehr fressen und die Erwachsenen erst… Eins ist klar: Es sind keine Vegetarier! Doch statt sich auf die Libellen, Moskitos, Fliegen etc. zu konzentrieren, fressen diese Frösche unsere Baby-Tilapias. Das ist ungut und so machen wir uns daran, das Ufergestrüpp möglichst kurz zu halten und in Zukunft die Teiche mit engmaschigen Netzen abzudecken. Außerdem fischen wir in regelmäßigen Abständen den Froschlaich aus den Teichen. Vielleicht hilft das ja.
Außerdem haben wir nun endlich die offizielle Nutzungserlaubnis für das Land erhalten. Aber das Land gehört uns doch, oder etwa nicht? Nun ja, mit dem Landbesitz ist das hier so eine Sache. Jedes Stück Land in Ghana ist so genanntes Stool-Land (sprich Stuhl-Land), gehört also einem der vielen Chiefs. Ohne seine Zustimmung kann niemand, selbst die Regierung, kein Land erwerben. So muss also jeder, der Land besitzen möchte, den jeweiligen Chief um Erlaubnis bitten und eine Art Nutzungsvereinbarung unterzeichnen. Darin wird einem das Land für einen Zeitaum von bis zu 100 Jahren zugesprochen. Da aber nur wenige Menschen 100 Jahre werden, ist es gleich bedeutend mit „für immer euer Land“. Nun sind also alle notwendigen Dokumente unterzeichnet und alle Gebühren bezahlt. Auf das unser Children’s Village auch in 100 Jahren noch besteht.