Es tut sich wieder was in Old Adwampong

Nachdem es in den letzten Wochen eher ruhig auf dem Projektgelände war, die zweieinhalb Häuser vor sich hin dösten und Mais, Cocoyam und Cassava still und leise stetig weiterwuchsen, wird endlich wieder gebaut. Haus Nr. 3 bekommt das lang ersehnte Dach, Fenster, Türen, Verputzung, Verkabelung etc. etc. Außerdem ist bald Erntezeit für den Mais. Alle Erlöse aus dem Verkauf fließen direkt in das Projekt zurück.

In wenigen Tagen kehrt Douglas, ein Vertreter von LoszuGhana von seiner Europareise nach Ghana zurück. Insgesamt fast drei Monate ist er durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und die Niederlande gereist um möglichst viele Menschen für das Projekt zu begeistern. In Schulen, Universitäten und Kirchengemeinden hat Douglas von dem Children’s Village erzählt. Auf dieser Reise wurde auch ein neuer Grundstein gelegt. Ein Stein für die zukünftige Energieversorgung des Children’s Village. Mit Douglas findet ein erstes Solar-Panel seinen Weg nach Old Adwampong, Ghana. Eine gute Entscheidung, die Nkwadaa fie – Eine Haus für Kinder in Ghana e.V. gerne unterstützt. Denn wo, wenn nicht bei gerade entstehenden Bauprojekten lassen sich erneuerbare Energien besser testen? Ghana gewinnt seine Energie größtenteils aus Wasserkraft. Der Volta-Stausee  ist die wichtigste Quelle zur Energieversorgung des ganzen Landes. Doch der Klimawandel, ausbleibende oder verkürzte Regenfälle und länger als normal andauernde Trockenzeiten bewirken, dass sich der Wasserspiegel des Volta-Stausees senkt und so nicht mehr genügend Energie für alle Haushalte gewonnen werden kann. Außerdem werden immer mehr Haushalte an das Stromnetz angeschlossen und wollen so konstant wie möglich mit Elektrizität versorgt werden. Die unstabile Stromversorgung hat u.a. auch Auswirkungen auf die Produktion von Baustoffen. Um weiter in der bisher vorgelegten Geschwindigkeit bauen zu können, benötigen wir z.B. große Mengen Zement. Ein Baustoffe, der hier in Ghana u.a. von der Firma GhaCem produziert wird. Aufgrund von starken Stromschwankungen bzw. stunden- oder tagelangen Stromausfällen war es GhaCem für einige Zeit nicht möglich, weiteren Zement zu produzieren. Das führte zu weniger Zement auf dem Markt sowie zu starkem Preisanstieg. GhaCem produziert wieder, die Preise sind aber weiterhin hoch. Kostete vorher ein Sack Zement ca. 13 Ghans Cedis (ca. 7 Euro), so kostet er heute 20 Ghana Cedis (ca. 10 Euro) und mehr. Zement auf Vorrat zu kaufen, ist eine gute Idee… wenn man in Rekordgeschwindigkeit bauen kann. Doch auch dann beeinflusst das momentane Wetter die Haltbarkeit des Zements. Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt den Zement verklumpen und macht in so unbrauchbar.

Solarenergie ist eine Lösung, ghanaische Haushalte, Schulen, Krankenhäuser etc. konstant mit Energie zu versorgen. In den Tropen gelegen, eignet sich Ghana gut für die Gewinnung von Solarenergie. Die meiste Zeit des Jahres scheint hier die Sonne täglich für mehrere Stunden. Für das Children’s Village ist die Versorgung mit Sonnenenergie eine realistische Zukunftsperspektive, die mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt wird.

Momentan zeigt sich die Sonne jedoch eher weniger. Wir befinden uns immer noch in der Regenzeit. Die Regenfälle haben jedoch stark nachgelassen. Geblieben ist ein fast durchgehend bedeckter Himmel mit fast deutschen Regen-Sommer-Temperaturen. Gerade für die jungen Pflanzen wie unseren Mais, Cocoyam und Cassava ist dieses Wetter ideal. Die Sonne scheint nicht zu stark, um die jungen Pflanzen zu verbrennen und der Regen schüttet nicht mehr wie aus Eimern, so dass die Pflanzenwurzeln gut wachsen können.  Für den Häuserbau ist die Regenzeit immer eine Herausforderung. Aufgrund mangelnder Finanzierung blieb das dritte Haus einige Zeit unbedacht, so dass sich eine Art Wildgarten in dem zukünftigen Wohnraum, der Toiletten der Dusche und dem Aufbewahrungsraum ausgebreitet hat. Doch dieser Garten verschwindet nun und wird in den nächsten Tagen mit Zement bedeckt.

Es ist gut, dass es weiter geht. Langsam, aber stetig nähern wir uns dem Ziel, Straßen-, Waisen- und anderen bedürftigen Kindern ein neues Zuhause zu geben.

Wie immer finden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, hier auf unserer Website live aus Ghana die neuesten Informationen über den Fortgang des Projektes sowie über die Arbeit von Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V.

Es grüßt aus Ghana

Lena Schoemaker

P.S.: Hier wieder ein paar neue Eindrücke.

Der Weg zu Ziel ist nicht immer bequem und momentan
von vielen Pfützen unterbrochen.
Es ist Zeit, an einen Allradwagen zu denken…

s.o.

Haus Nr. 3… das Dach lässt sich erkennen
und damit hat der Wildgarten ausgedient.

Er kann aber gerne in Zukunft wiederkommen…
nur an anderer Stelle…
vielleicht in einem Gewächshaus.

Ein Rundumblick… es grünt immer noch unglaublich!
Irgendwo in dem grün soll sich übrigens eine Antilope verstecken.


Esst mehr Mais!
Na ja, der hier braucht noch ein bisschen,
wird dann aber zu Banku, Kenkey
oder zu Porridge weiter verarbeitet, gegrillt oder gekocht


Das Motto des Projektes „Children’s Village“: DON’t BE LAZY!
Oder mit anderen Worten: Von nichts kommt nichts!

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