Passend zum diesjährigen Valentinstag trafen sich die Kindergarten- und Grundschulkinder der Old Adwampong Community School und des öffentlichen Kindergartens und der Grundschule Adunku (einem Nachbardorf) zu einem gemeinsamen Sporttag. Es wurde Sack gehüpft, kleine Limonen auf Esslöffeln transportiert (Eierlauf auf ghanaisch) und Fußball gespielt. Ergebnis: Unentschieden! Und dennoch war der Tag ein voller Erfolg, ein Freundschaftsfest mit der Einladung, den anstehenden Unabhängigkeitstag gemeinsam zu feiern.
Am 6. März war es dann soweit. Mit ihren neuen Schuluniformen, einem farbenfrohen Schulbanner in den passenden Farben und dem Motto „The Sky Is The Limit“ inklusive machten sich die Schülerinnen, Schüler und LehrerInnen auf den Weg nach Adunku, wo sie bereits von den dortigen SchülerInnen und LehrerInnen erwartet wurden. Selbst der Adunkuhene (der Chief von Adunku) erwies uns die Ehre, nahm auf seinem eigens mitgebrachten Chiefsessel mitten unter den Zuschauern Platz und schaute sich die Parade an. Während von unserer Schule alle Kinder mitliefen, war es von der anderen Schule nur eine kleine Auswahl. Und ich kann sagen: Unsere Kinder machten ihre Sache toll! Mit einem widerspenstigen, sich in den Windböen immer wieder aufbauschenden Banner marschierten sie selbstbewusst vor Chief, Dorfältesten, Eltern, LehrerInnen und MitschülerInnen. Am gleichen Tag finden übrigens in ganz Ghana große Paraden auf den Unabhägigkeitsplätzen statt. Während es in Accra in Strömen regnete, strahlte bei uns die Sonne…
Nach unserer offizielle Parade ging es für eine kleine Verschaufspause zurück nach Old Adwampong um dann nochmals alle Kraft zusammeln für die Parade nach Adumasa, einer kleinen Ansammlung von Häusern ca. 15 Minuten hinter Old Adwampong. Nach all den Anstrengungen haben wir uns vier Tage Ferien doch wirklich redlich verdient!
Das Ziel unserer Schule ist es, den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln und eigenes Denken zu fördern sowie die Eltern so viel wie möglich zu integrieren. Herausforderung 1: Standardunterricht in den meisten Schulen bedeutet: nachplappern, was der Lehrer sagt, keine Fragen stellen und alles kommentarlos auswendiglernen. Unser Weg: Interaktiver Unttericht, die Kinder teilhaben und ausprobieren lassen, mehr als nur einen Lösungsweg zeigen. Wir wollen Kindern ihre Stärken zeigen und haben deshalb in jedem Trimester ein bis zwei feste Termine, an denen sich die Eltern übder den Stand ihrer Kinder informieren können. Außerdem können die Kinder in der Kreativwoche, dem Theaterabend etc. zeigen, was sie außer Lesen, Rechnen und Schreiben noch gelernt haben. Herausforderung 2: kaum ein Elternteil kann Englisch sprechen, schreiben oder lesen und deshalb die Kinder nicht oder kaum bei den Hausaufgaben untersützen. Unser Weg: Englischunterricht für Erwachsene. Seit knapp drei Wochen unterrichte ich gemeinsam mit einem Kollegen mittwochs bis freitags von 17:30 bis 19:00 Uhr interessierte Eltern und andere Dorfbewohner im Sprechen, Schreiben und Lesen von Englisch. Die jüngste Teilnehmerin ist 19, die Älteste ca. 75. Klassengröße: 10 bis 20. Motivation: hoch. Da die Kenntnislevel sehr unterschiedlich sind, gestaltet sich der Unterricht vielfältig, während einige der Erwachsenen kaum schreiben können, liegt bei ihnen der Fokus auf Schreiben- und Sprechenlernen. Andere hingegen haben die höchste Schulbildung (Senior High School) erreicht und nutzen den Unterricht, ihre Fähigkeiten aufzubessern und sich im Lesen und in Konversation zu üben. Die TeilnehmerInnen sind stolz auf ihre neu erlernten Fähigkeiten und es ist ein wunderbarer Start in den Tag, wenn sie morgens auf Englisch grüßen und ihre neu erworbenen Kenntnisse testen.
P.S.: Aus irgendwelchen Gründen kann ich gerade die Fotos nicht laden. Das folgt aber so schnell wie möglich.