Liebe Leserinnen und Leser,
zunächst einmal ein fröhliches AFEHYIA PAA! Oder auch: Ein gutes neues Jahr. Und rückblickend ein von vielen Herzen kommendes DANKESCHÖN für die vielfältige Unterstützung, die Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V. und damit das Children’s Village von LoszuGhana im vergangenen Jahr erfahren hat.
Da ist zum Beispiel die Roggenkampschule Nordhorn, die nun Partnerschule von Nkwadaa fie – Ein Haus für Kinder in Ghana e.V. ist und sich mit vielen tollen Aktionen für das Children’s Village einsetzt.
Oder SCHMOCK, die Jugendgruppe der altreformierten Kirchengemeinde Nordhorn.
Sowie all die vielen anderen Unterstützerinnen und Unterstützer, die sich von der Idee des Children’s Village haben begeistern lassen und diese in den vergangenen Jahren mitgetragen haben und auch in Zukunft mittragen möchten.
Nach der Weihnachtspause geht es nun im Children’s Village wieder mit großen Schritten voran. Dank so manch einer kreativen UnterstützerInnen-Initiative sowie dem unermüdlichen Einsatz von Douglas Nkrumah (LoszuGhana Association) während seines Deutschlandaufenthaltes ist es uns jetzt schon möglich, die nächsten großen Schritte für das Projekt nicht nur zu planen sondern auch tatsächlich umzusetzen.
Status quo
Doch zunächst hier ein Überblick über den Status quo: Die Mauer befindet sich auf der Zielgeraden…noch ca. 200 Meter und dann können sich die Enden die Hände reichen… symbolisch durch ein großes Eingangstor.
Haus Nr. 6
Des Weiteren wird jetzt gerade das sechste Familienhaus auf den Weg gebracht. Gegenüber von dem Haus auf dem Hügel wird es entstehen. Die Fundamentgräben sind bereits angelegt und bei dem bekannten Arbeitstempo werden in den kommenden Tagen eben diese mit Zement gefüllt auf denen dann das Mauerwerk entsteht. Entgegen unserer Erwartungen haben sich die Zementpreise um Weihnachten herum nicht dramatisch erhöht, so dass wir momentan viel Zement kaufen und auch gleich weiterverarbeiten können. Die Haupttätigkeit liegt deshalb im Children’s Village beim Steine machen… also geht es wieder einmal back to the roots.
Für 80 Sack Zement war unser Transporter leider zu schwach.
Zum Glück ist bei Großabnahmen der Transport inklusive (Auto und Träger).
Hier wird das sechste Familienhaus entstehen.
Die große Frage: Terasse Richtung Westen oder Osten?
Für das Ausheben der Fundamentgräben ist wieder Handarbeit gefragt.
Ein altes neues Heim für unsere fischigen Freunde
Einen neuen „Anstrich“ zum Jahresbeginn sozusagen sollen auch die Fischteiche bekommen. Das nehmen wir zum Anlass, die erste Ladung selbst gezüchtete Fische auf den Markt zu bringen. Zu diesem Zweck haben wir eine Frau aus Cape Coast angestellt, die die Fische fachfrauisch weiterverarbeitet. Um eine möglichst lange Haltbarkeit zu garantieren, haben wir uns entschlossen, die vielen Tilapiabarsche zu frittieren. Diese werden dann an Kenkey-Imbisse (Kenkey ist ein Maiskloß, der meist mit Chilipaste und eben diesem Fisch gegessen wird) weiterverkauft. Wir scheinen mit der Fischfrau einen guten Fang gemacht zu haben, denn die gesamten von uns gefangenen Fische sind bereits unter die Leute gebracht. Das heißt aber nicht, dass alle Teiche fischleer sind. Ganz im Gegenteil. Zurückgeblieben ist der zahlreiche Nachwuchs, der sich nach bevorstehender Vertiefung der Fischteiche auf ein altes neues Zuhause freuen darf. Den ersten Teich haben wir am vergangenen Samstag geleert. Nachdem die Fische bereits zuvor umverteilt wurden, ging das Entwässern mit Hilfe der Wasserpumpe relativ schnell. Zurück blieben neben viel Schlamm auch eine ziemlich große Menge Frösche. Eben diese Frösche, die unsere Fischeier und kleinen Fische fressen. Leider ist uns immer noch eine adäquate Lösung zum Froschproblem eingefallen. Und so hüpfen und schwimmen diese weiterhin fröhlich in unseren Fischteichen herum.
Gemeinsam auf zum Fischteichabpumpen… und keiner geht mit leeren Händen
Die Pumpe braucht immer ein bisschen Anlaufzeit, aber dann schafft sie so einen Teich innerhalb von 30 bis 60 Minuten.
Aus Lehm baut unsere „Fischfrau“ einen Räucherofen.
Dort werden dann in Zukunft unsere Fische geräuchert und weiterverkauft.
Doch bis dahin werden die Tilapiabarsche durch frittieren haltbargemacht
und dann ein eine Anzahl von Kenkey-Imbisse verkauft.
Zuwachs im Children’s Village
Bereits zum Ende des vergangenen Jahres haben wir unseren alten Farmer auf eigenen Wunsch durch einen Neuen ersetzt. Dieser stammt aus dem Norden Ghanas, genauer aus der Grenzstadt Bawku. Er wird in Zukunft mit seiner Frau im Children’s Village leben und sich dort um den Mais, die Cassava- und Yampflanzen sowie alles weitere was mit Landwirtschaft zu tun hat, kümmern. Außerdem ziehen wir in Betracht, ein paar Kühe anzuschaffen, die uns in Zukunft bei der Beackerung des Landes helfen sollen. Das wird besonders wichtig, wenn wir in das „Großbauerntum“ einsteigen und nicht mehr nur für den Zweck der Selbstversorgung anbauen.
Eine weitere Aufgabe des Farmers wird es dann auch sein, sich um die neuen Hühner zu kümmern. Dieses Mal haben wir ausschließlich ghanaische Hühner gekauft statt der meist kränkelnden importierten. Außerdem zählen wir nun auch ein paar Enten zu den Bewohnern des Children’s Village. Eben diese Enten, die das Talent besitzen, Schlangen zu töten. Sehr nützlich!
Und was wird nun im Jahr 2013 passieren?
Eins ist sicher: Langweilig wird es nicht und die von uns erstellte To-Do-Liste ist bereits jetzt, erst knapp zwei Wochen nach Jahresbeginn beachtlich. Neben den anstehenden baulichen Arbeiten soll die Straße zum Projektgelände sowie auf dem Gelände selbst geglättet und besser befahrbar gemacht werden. Außerdem werden wir uns in Kürze einen Generator zulegen, der das Children’s Village solange mit Strom versorgen wird, bis wir endlich an das Netz angeschlossen werden. Und auch dann wird der Generator nicht ohne Nutzen bleiben, denn Ghana ist weiterhin ein Land mit geplanten und ungeplanten Stromausfällen. Zudem werden für jeweils zwei Häuser die Wassertanks angeschafft und auf die dafür zu errichtenden Türme gestellt werden.
Ein weiterer großer Schritt wird die Vollausstattung aller bisher erbauten Familienhäuser mit den notwendigen Möbelstücken sein.
Nach so viel materieller Arbeit wird es so langsam menschlich. In den kommenden Wochen werden wir einen Profil-Pool von ca. 50 Kindern erstellen, die als BewohnerInnen des Children’s Village in Frage kommen. Aus diesen 50 werden dann die ersten zehn gewählt, die direkt zur Eröffnung einziehen werden. Doch wo Kinder sind, müssen auch Erwachsene sein. Zur Zeit arbeiten wir an einem Auswahlverfahren für die zukünftigen Pflegemütter und strecken gleichzeitig bereits die Fühler nach eventuellen Kandidatinnen aus. Eine spannende Zeit, wo ich endlich mein pädagogisches Wissen einsetzen kann.
2013… wir sind bereit!
Es grüßt aus Ghana
Lena