Es wird wieder gebaut im Children`s Village in Old Adwampong. Nach einer wohlverdienten Weihnachts- und Neujahrspause nehmen LoszuGhana und Nkwadaa fie die naechste Bauphase in Angriff.
Auf dem Programm stehen fuer das Jahr 2012…
… der Bau einer dreigeteilten Kueche inkl. Essbereich, welcher nach den Mahlzeiten als Freizeitraum genutzt werden kann zum Fernsehen und Spielen.
… das Anlegen zweier so genannter septic tanks fuer die Toiletten-, Dusch- und Kuechenabwaesser,
…der Beginn des Mauerbaus,
… die ersten Schritte zur Stromversorgung und
… die Verputzung und Tuer-Fenster-Ausstattung fuer die Haeuser vier und fuenf sowie die komplette Moebilierung aller Haeuser inkl. Sanitaeranlagen, Verfliesung der Badezimmer und Toiletten.
Ausserdem werden wir eine Art Bulldozer mieten, der das Land endgueltig von Termitenburgen befreien soll sowie die Strasse zum Projektgelaende besser befahrbar machen soll.
Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks (Auguste Escoffier)…. Dann werden bei uns im Children`s Village hoffentlich gross und klein gluecklich
Die Kueche gilt in vielen Wohnungen und Haeusern als Herzstueck. Zudem nimmt das Zubereiten von Mahlzeiten einen grossen Zeitanteil eines Tages ein. So soll es auch im Children`s Village sein: ein Ort, an dem sich Kinder, Jugendliche und MitarbeiterInnen treffen, essen, austauschen. Die Kueche wird unterhalb des fuenften Hauses entstehen. Vergangenen Samstag haben wir vorbereitend dafuer den entsprechenden Bereich Brand gerodet und an diesem Samstag wurde bereits mit der Grabung des Profils begonnen. Da wir uns momentan in der Trockenzeit befinden und kein Buschfeuer ausloesen wollten, mussten wir zunaechst mit vereinter Muskelkraft Wasser aus dem Brunnen holen. Ein Abenteuer, bei dem zum Glueck niemand in den Brunnen gefallen ist. Und wer einmal probieren moechte, wie es ist, ca. 20 Liter auf dem Kopf zu tragen, sei gewarnt: schmerzhaft, wenn man kein Polster unter den Kanister legt. Das Laufen mit dem Kanister ist dann noch eine andere Sache, aber Uebung macht den Meister.
Zurueck zu unserer Zukuenftigen Kueche: das Kuechengebauede wird dreigeteilt in den Kochbereich, den Essbereich sowie einen Zwischenbereich mit zwei Vorratsraeumen und Umkleide fuer das Kuechenpersonal. Der Kochbereich wird ueber moderne (Gasherd und -ofen) sowie traditionelle (Coalpot und Holzfeuer) Kochmoeglichkeiten) verfuegen. Gerade fuer das Zubereiten von ghanaischen Gerichten eignet sich das Kochen auf dem Feuer besser als der Gasherd. Von der Menge ganz abzusehen… Um zu verhindern, dass der Rauch vom offenen Feuer in den Essebereich zieht, bekommen Coalpot und offenes Feuer einen eigenen Platz open air. Im Essbereich werden grosse Esstische Kindern und MitarbeiterInnen genuegend Raum fuer die Mahlzeiten geben.
Der Kuechenplan: links der Kochbereich, der mit einer Open Air Kueche
fuer die traditionellen Kochstellen ausgestattet wird, rechts der Essbereich.
In der Mitte zwei Vorratsraeume, Umkleiden und Durchgang.
Neben dem fuenften Haus, gleich rechts:
Das Stueck Land, auf dem die zukuenftige Kueche entsteht.
Hier Vorbereitungen fuer die Landrodung.
Momentan eine kritische Sache, da alles extrem trocken ist.
Vorsichtsmassnahmen: Aus dem Projektbrunnen wird mit vereinten Kraeften
Wasser geschoepft. Im Falle eines Buschfeuers sind wir gewappnet.
Erste Schritte der Children`s Village Feuerwehr…
Das Tragen eines vollen Wasserkanisters bereitet Kopfschmerzen…
Das Feuer wurde gelegt und blieb dort, wo es brennen sollte.
Also noch kein Einsatz fuer die Children~s Village Feuerwehr
Die Konturen der Kueche lassen sich doch schon fast erahnen, oder?
Aus den restlichen Stoecken machen wir ein Lagerfeuer…
bei ca. 35 Grad Aussentemparatur eine wirklich erfrischende Idee…
…und wohin mit dem ganzen Dreck?
Anders als in Deutschland in hier in Ghana jedes Haus fuer das Sammeln der Toilettenabwaesser verantwortlich statt dass es ein Kanalisation und Klaeranlagen gibt. Wer hier also ein Haus baut, muss gleichzeitig eich einen so genanten septic tank bzw. ein sogenanntes man hole anlegen (Oder begnuegt sich mit den oeffentlichen Toiletten). Dort werden dann ueber einen gewissen Zeitraum die Abwaesser gesammelt, bis der Tank voll ist. Ist das der Fall, wird eine Entsorgungsfirma gerufen, die den Tank entleert. Da wir nun nicht nur ein Haus sondern mehrere bauen, legen wir zwei grosse septic tanks an. Auf diese beiden Tanks werden dann die Abwaesser aller Haeuser sowie der Kueche verteilt. Um ein fruehzeitiges Ueberlaufen zu verhindern, setzen wir Chemikalien zur Wasserreduzierung ein.
Um einen septic tank anzulegen, wird eine tiefe Grube gegraben, die dann mit Steinen mit einem sehr hohen Zementgehalt (geben eine groessere Haltbarkeit fuer die entstehende Hitze im Tank… vielleicht laesst sich da ja in der Zukunft was mit Energiegewinnung machen???) gemauert wird. Der Tank wird dreigeteilt, so dass das Abwasser von einem in den anderen Teil fliessen kann. Ist also ein Abteil voll, fliessen die Abwaesser von Teil eins in Teil zwei und dann in Teil drei. Die Tanks werden in ausreichender Groesse angelegt, so dass wir nur alle paar Jahre das Entsorgungsunternehmen bestellen muessen.
Die Klofrage
Wer ein Haus mit eigenem Bad und eigener Toilette baut, muss sich auch mit Fragen beschaeftigen, welches WC es denn sein soll. In Ghana gibt es verschiedene Moeglichkeiten. Die guenstigste von allen sind die flying toilets. Da wird einfach in eine schwarze Einwegplastiktuete gemacht, die dann irgendwo entsorgt wird. Das kommt fuer uns aus den unterschieldichsten Gruenden natuerlich nicht in Frage. Dann waeren da die public toilets, die sich mehrere Haeuser teilen. Auch das steht nicht auf unserer Wunschliste. Wir bauen so, dass jedes Haus ueber eine eigene Toilette verfuegt. Da beschraenkt sich die Wahl auf das Plumpsklo zum sitzen oder stehen oder ein Wasserklosett ebenfalls entweder zum sitzen oder zum stehen. Ein Plumpsklo wird es ebenfalls nicht werden. Bleibt also die Wahl zwischen Steh- oder Sitzwasserklosett… Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Aber eine Wasserspartaste waere schoen…
Und dann waeren da noch mehrere hundert Meter Mauer.
Zur Abgrenzung des Landes und vor allem aus Sicherheitsgruenden werden wir um das ganze Children`s Village eine Steinmauer bauen. Fuer den Bau der Mauer werden noch viele Sponsoren gesucht. Zur Zeit berechnen wir, wie viele Meter Mauer es zu bauen gilt. Die ersten Mauermeter werden hinter den ersten Haeusern errichtet. Aehnlich dem Haeuserbau wird zunaechst ein Profil gegraben und das Fundament gegossen. Erst dann wird mit dem eigentlichen Mauerbau begonnen.
Das groesste kommt zum Schluss…
Um in der Zukunft nicht im Dunkeln zu tappen, muss der Strom ins Children`s Village kommen. Nana Yaw von LoszuGhana traf in den vergangenen Wochen Vertreter der Electricity Company Ghana (ECG), hat ihnen unsere Plaene praesentiert und um eine grobe Kosteneinschaetzung gebeten. Wir werden Strom aus Old Adwampong bekommen. Entweder bringen wir Leitungen vom Dorf ins Children`s Village, was einen Kostenaufwand von mehr als 40.000 Ghana Cedis bedeuten wuerde. Oder wir nutzen einen Teil der vorhandenen Leitungen und muessen mur ein Teilstueck von der Strasse bis zum Projektgelaende ueberbruecken. Die zweite Moeglichkeit wuerde ca. 20.000 Cedis kosten. In beiden Faellen werden wir Holzmasten sowie Hochspannungskabel und einen eigenen Transformator anschaffen. Gemeinsam mit der schwedische Organisation Open Your Eyes (OYE), welche von zwei ehemaligen LoszuGhana-Freiwilligen gegruendet wurde, soll die Herausforderung, Strom fuer das Children`s Village gemeistert werden. Mit der Stromversorgung koennte dann auch eine elektrische Wasserpumpe angeschafft werden, die den Wassertransport bereits in der Bauphase erheblich erleichtern koennte.
Liebe Leserinnen, Leser, Unterstuetzerinnen und Unterstuetzer, es gibt viel zu tun im Children`s Village und wir freuen uns auch im Jahr 2012 ueber Unterstuetzung. Es lohnt sich auch, selbst einen Blick auf das Projekt zu werfen… Besucher sind immer willkommen! In diesem Sinne wuenscht Nkwadaa fie – Ein Haus fuer Kinder in Ghana e.V. einen guten Start in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2012. Afehyia paa!
Fuenf auf einen Blick
Helfende Haende aus aller Welt.