An diesem Wochenende habe ich mir endlich wieder selbst ein Bild von den Fortschritten im Projekt machen können. Fazit: Ich würde am liebsten sofort einziehen, ein paar Kinder mitnehmen, Pflanzen bewässern, Schafe füttern, Steine tragen, Wassermelonen beim Wachsen beobachten, Wasser aus dem Fluss schöpfen und und und. Es ist wirklich unglaublich und erstaunlich, wie schnell sich das Projekt verändert. Haus Nr. 4 wartet nun auf den Dachstuhl, während Haus Nr. 5 noch auf die letzten Maurerarbeiten wie z.B. die Betonierung der Veranda wartet.
Haus Nr.4: Warten auf den Dachdecker
Haus Nr. 5: Warten auf Betonierung der Veranda
Und auch aus dem Gemüsegarten gibt es Neuigkeiten: Die Bohnen sind komplett geerntet, die Wassermelonen sind tischtennis- bis tennisballgroß, Tomaten murmelgroß, sechs Salatköpfe haben sich trotz zu großer Hitze zum Wachsen entschlossen, die Zwiebeln werden gemütlich immer größer und selbst Karotten trotzen der immer größer werdenden Hitze und dem weniger werdenden Regen.
Unsere Wassermelonen wachsen…
… noch sind sie etwa tennisballgroß,
doch schon in wenigen Wochen erfrischen sie
all die fleißigen Helferinnen und Helfer.
Auf der Saatpackung stand:
Auf keinen Fall bei Temperaturen über 20 Grad aussäen.
Trotz erheblich höherer Temperaturen haben sich ca.
sechs Salatköpfe getraut und den Vorgaben getrotzt.
Erkennbar sind sie schon, die Tomaten.
Genießbar??? Noch nicht!
Ein bisschen vertrocknet sieht unser Orangen-Mango-Hain ja aus.
Während der Trpckenzeit werfen viele Bäume teilweise ihre Blätter ab.
Wenn der Regen wieder fällt, erstrahlen sie (hoffentlich) wieder in frischem Grün.
Tja, und dann sind da die vierbeinigen Bewohner. Da wären zwei Hunde, eine Katze und die im letzten Bericht erwähnten drei Schafe. Allen Vierbeinern geht es sehr gut… den Schafen sogar so gut, dass sie ihre Familie heute Morgen vergrößert haben. Wir verkünden stolz die Geburt eines kleinen Lamms. Ich nehme das jetzt mal als gutes Omen für die Zukunft des Children’s Village. Aus den vier Schafen werden übrigens in Kürze sechs.
Ein Schafstall…
inklusive seiner momentanen Bewohner…
seit Sonntag, dem 27.11.2011 mit dabei:
das erste Childrens’s Village Lamm
… und ne Katze haben wir jetzt auch.
Momentan arbeiten drei Freiwillige (geballte Frauenpower aus Finnland, Österreich und Deutschland) von LoszuGhana im Children’s Village und helfen Häusern, Pflanzen und Schafen beim Wachsen. Sie wohnen bei Mr. Boateng und erleben so hautnah das ghanaische Dorfleben.
Auch in Zukunft sollen Freiwillige beim Aufbau des Projektes helfen. Bereits jetzt gehört es zum Wochenendprogramm, samstags gemeinsam nach Old Adwampong zu fahren und die Arbeiter bei den Arbeiten zu unterstützen. Eine besondere Unterstützung sind die ghanaischen Freiwilligen, die sich teilweise auch in der Woche auf den Weg zum Children’s Village machen und dort Zement und Steine tragen und andere anfallende Arbeiten erledigen, während die Bauprofis konstant Stein auf Stein setzen. Von montags bis sonntags arbeiten diese von 6 bis 18 Uhr, also von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Tag-und-Nacht-Gleiche sei Dank verändern sich diese Zeiten nicht, so dass konstant 12 Stunden geschuftet werden kann. Das Ziel: Bis zur Weihnachtspause sollen die Häuser 4 und 5 den ersten drei Häusern gleichen.
Freiwillige Frauenpower aus Österreich (Julia), Deutschland (Mirja) und Finnland (Laura)
Freiwillige Männerpower aus Ghana (Michael, Nana Yaw II und Ben)
Auf den Fahrten zum Projekt und zurück in die Stadt bleibt genügend Zeit, um die verrücktesten Ideen zu kreieren. So denken wir über die Anschaffung von Enten nach, die angeblich Schlangen in die Flucht schlagen können. Wo Enten, da muss Wasser sein. Wieso also nicht einen Schwimmteich anlegen? Und wenn uns die Schafe zu sehr ans Herz wachsen, steigen wir einfach in die Produktion von Schafsmilch, Schafskäse und Schafsjoghurt ein. Wolle haben die Schafe eher weniger… und der Bedarf an Wollsocken oder Wollpullovern ist hier auch sehr gering.
Wie zu lesen ist, gehen uns die Ideen nicht aus. Doch zunächst einmal heißt es: Mit den Füßen auf dem Teppich bleiben und festen Schrittes dies nächsten Meter Richtung Ziel gehen: Häuserfertigstellung, Wasser- und Stromversorgung, Kanalisation.
… Träumen ist natürlich trotzdem weiterhin erlaubt. Welche sich dann letztendlich wirklich realisieren lassen, wird sich zeigen. Doch eins ist klar: Ohne große Träume hätten wir es nie soweit geschafft.