(Fotos folgen, gerade habe ich Upload-Schwierigkeiten)
Es geht voran in großen Schritten. Bereits vergangenes Wochenende ist eine Gruppe von Freiwilligen und GhanaerInnen wieder zum Projektgelände gefahren. Leider konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht dabei sein, aber an diesem Samstag (20.11.2010) machten wir uns wieder auf den Weg. Ein Haufen hochmotivierter Obrunis und Obibinis. Nach einer wieder mal sehr rumpeligen Fahrt auf buckligen Sandpisten nach Old Adwampong (dem Dorf, wo das Wohndorf gebaut wird) erreichten wir das Ziel: Unser Sandland. Ja, liebe Leserin und lieber Leser, wir sind jetzt nicht nur stolze Mit-Besitzer des Projektgeländes sondern auch eines Stück Land, auf dem Sand zur Produktion von Steinen gewonnen wird. Warum das Ganze? Es wäre wesentlich teurer, die gleiche Menge Sand zu kaufen statt sie direkt von einem Stück Land zu gewinnen. Das Sandland liegt ca. 100 Meter neben dem Projektgelände und bereits jetzt – erst eine Woche nach Arbeitsbeginn – ist dort ein riesiger ausgehobener „Krater“ (ungefähr die Größe und die Tiefe eines luxuriösen Swimmingpools) zu sehen. Umgeben ist der Krater von einer großen Menge rechteckiger Steine aus Zement und eben dem gewonnen Sand. Aber wer glaubt, dass das Ganze alles der Leistung von Maschinen zu verdanken ist, der irrt. Das ist alles Handarbeit! Den Krater ausheben, den so gewonnen Sand von Wurzelstücken befreien und mit dem Zement mischen, das Sand-Zement-Gemisch aus dem Krater herausheben, mit Wasser mischen und in die Steinformen geben, das Sand-Zement-Gemisch zu Steinen pressen, diese Steine herausheben und zu Stapeln von je 12 Steinen aufbauen usw. usf. Seit vergangenem Samstag haben es die Arbeiter (an den Wochenenden mit Unterstützung durch die freiwilligen HelferInnen) bereits auf ca. 2.000 Steine gebracht. Als ich an diesem Samstag dort ankam, war ich wirklich beeindruckt. Unser Ziel sind 5.000 Steine. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, haben wir alle mit angepackt. Und auch, wenn die Sonne brannte und uns der Schweiß in Strömen den Rücken herunter lief: Es macht Spaß! Eine nicht zu unterschätzende Motivation ist der Rückhalt durch die zahlreichen UnterstützerInnen sowie die Neugier eben dieser.
Diese Neugier soll nun hier noch ein Stück weiter befriedigt werden. Am Samstag wurden wir von einem Architekten begleitet. Er hat uns einen Entwurf für ein Haus (ein großes Zimmer, eine Dusche, ein WC und eine überdachte Veranda) gezeigt. Auf die Frage, die viele Steine es zum Bau eines Hauses dieser Größe (ca. 42 m²) braucht, war die Antwort: ca. 600.
Nach kurzem nachrechnen ging ein Strahlen über unsere Gesichter: Mit den von uns angepeilten 5.000 Steinen können wir also schon mal acht Häuser bauen. Wow! Das ist eine großartige Vorstellung. Mit den bereits hergestellten 2.000 Steinen sind es schon mal drei Häuser.
Neben der Produktion von Steinen waren wir auch dabei, als der erste Baum zur Gewinnung von Holz als Baumaterial gefällt wurde. Mit einer Motorsäge wurde das Ungetüm zu Fall und dann in seine Einzelteile zerlegt. (siehe Fotos)
Das Ziel eines Wohndorfes für Kinder rückt also wieder ein Stück näher.
Und das steht in den nächsten Wochen an:
– Mehr Sand für mehr Steine muss gewonnen werden.
– Eine „Straße“ (d.h. eine autobreiter Trampelpfad wird angelegt, um in Zukunft den Transport von den Baumaterialien zum Projektgelände zu erleichtern)
– Die Steine vom Sandland bis zum eigentlichen Projektgelände bringen (wahrscheinlich mit Hilfe eines Minilasters, denn alle Steine per Hand zu tragen, ist Zeitverschwendung und birgt die Gefahr, dass einige der Steine kaputt gehen).
– Große Teile des eigentlichen Projektgeländes werden vom Busch befreit und gerodet. Danach muss direkt mit dem Bau begonnen werden, da sonst das gerodete Land wieder von Busch überwuchert wird.